Thaiboxen (Muay Thai) – der wahrscheinlich vielseitigste, härteste
und effektivste Kampfsport der Welt
Thaiboxen (in Thailand Muay Thai genannt, für „freies Boxen“) hat
eine Jahrhunderte alte Tradition in Thailand und ist fest in der
thailändischen Kultur verhaftet. Nahezu bei jedem Fest werden selbst
in kleinen Ortschaften Muay Thai-Kämpfe gezeigt. Dabei können die
Bewohner ihrer, vom thäiländischen König so ungern gesehenen,
Wettleidenschaft nachgehen. Muay Thai ist in Thailand ein echter
Nationalsport. Und erfolgreiche Kämpfer werden gefeiert wie
hierzulande Fußballer der Nationalmannschaft.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird Muay Thai auch in
Europa und den USA populär
Nachdem historische, mitteleuropäische Kampfkünste seit den 17.
Jahrhunderts keine praktische Rolle mehr spielen, fassen Anfang des
20. Jahrhunderts asiatische Kampfküste, wie Karate, Kung Fu und Jiu
Jitsu, in Mitteleuropa Fuss und werden schnell populär. Das
thailändische, freie Boxen (Muay Thai) gewinnt erst Anfang der
1980er Jahre in Deutschland an Bekanntheit. Das Banzai Ulm gehört
seit seiner Gründung im Jahr 1985 zu den renommiertesten Muay
Thai-Clubs in Deutschland.
Gekämpft wird im Muay Thai mit den 8 Waffen des Krörpers
Die 8 Waffen des Körpers, die wir im Muay Thai einsetzen sind:
2 Fäuste: Boxtechniken.
2 Beine: Tritt- (oder wie wir eher sagen) Kicktechniken.
2 Knie: Kniestoss- und Knierammtechniken
2 Ellenbogen: Ellenbogenschlag- und Ellenbogenrammtechniken
Boxtechniken
Wie das klassische Sportboxen kennt auch das Thaiboxen die
Boxenschläge „Gerade“, „Kopfhaken“ und „Aufwärtshaken“. Im
Unterschied zum Sportboxen ist im Muay Thai aber auch die aus der
Rückwärtsdrehung geschlagene „Back Fist“ erlaubt.
Kicks
Kicks kennt man im Muay Thai als gerade Kicks (Front Kick) zur
Krörpermite und zum Kopf oder als seitliche Kicks auf den
Oberschenkel (Low Kick), zur Körpermitte (Roundhouse Kick) oder zum
Kopf (High Kick). Diese Kicks dürfen ebenfalls aus der
Rückwärtsdrehung eingesetzt werden, wie der gefürchtete Back Spin
Kick auf die Leber.
Knietechniken
Kniestösse oder Rammtechniken gehören fest ins das Rerpertoire des
Muay Thai. Die Kniestösse zielen auf die Beine, den Körper
oder den Kopf des Gegners. Besonders gefährlich sind für den
unvorbereiteten Gegner gesprungene Kniestösse zum Kopf.
Ellenbogenstösse
Ellenbogenstösse sind effektive und sehr schmerzhafte Waffen im
engen Infight. Die Ellenbogenstösse zielen oft ansatzlos auf den
Kiefer, die Schläfen, das Kinn oder die Stirn des Gegners.
Der Clinch: der kraftraubende Infight im Muay Thai
Mit Clinch oder Clinchen ist die Umklammerung des Gegners im
Infight gemeint. Im Muay Thai ist das Clinchen als taktisches Mittel
zugelassen. Die Gegner werden in dieser Situation nicht voneinander
getrennt. Im Clinch soll der Gegner nicht nur aus Kampffluß und
Konzentration gebracht, sondern auch mit kurz gezogenen Techniken
weiter geschwächt werden. Der Clinch und die Ausführung von
Ellenbogentechniken, Kniestößen und Würfen in der Umklammerung sind
erlaubte Kampfelemente im Muay Thai und können taktisch genutzt
werden.